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Krankenhaus
Märkisch-Oderland GmbH
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MRSA (Methicillin Resistenter Staphylococcus Aureus)

Was ist MRSA?

Staphylococcus aureus (S. aureus) ist ein Bakterium, das bei sehr vielen gesunden Personen im Nasen-Rachen-Raum und auf der Haut vorkommt, ohne eine Erkrankung auszulösen. Dieses Zusammenleben zwischen Bakterium und Mensch nennt man Besiedlung oder Kolonisation. Der besiedelte gesunde Mensch weiß in der Regel nicht, dass er Träger von S. aureus ist. Eine Besiedlung stellt weder für ihn noch für seine Angehörigen ein Problem dar.

Gelegentlich können solche Bakterien z. B. über Hautverletzungen in den Körper eindringen und zu einer Infektion führen. Diese kann harmlos (Pickel auf der Haut), mitunter aber auch schwerwiegend (mit Wundinfektionen oder einer  Lungenentzündung) verlaufen. Für die Behandlungen solcher Infektionen werden Antibiotika genutzt. Mittlerweile gibt es zahlreiche Unterformen dieser Bakterien, die sich an vielen Antibiotika „gewöhnt“ haben. MRSA (Methicillin Resistenter Staphylococcus Aureus) ist solch ein Bakterium.

Wo wird MRSA gefunden?
MRSA tritt nicht nur beim Menschen auf, auch Haustiere (Katzen, Hunde, Nutztiere wie Rinder, Schweine, Geflügel) können betroffen sein. Am häufigsten kommt MRSA in der Nase und im Rachen vor.
Wie wird MRSA übertragen?
Da dieses Bakterium auf unbelebten Oberflächen (Türklinken, Telefonhörer, Tische, Kleidung, Arbeitsplatten, Fußböden) über Tage überlebensfähig ist, kann es durch direkten Kontakt, insbesondere über die Hände, weitergeben werden, aber auch durch Anhusten/ Niesen. Die Übertragung von MRSA ist sowohl von Mensch zu Mensch als auch von Mensch zu Tier und umgekehrt möglich.
Woran kann man MRSA erkennen?
Hierfür sind mikrobiologische Untersuchung (Abstriche) notwendig. Im Krankenhaus erfolgen diese je nach Vorhandensein von Risikofaktoren. Ein solcher Abstrich ist routinemäßig bei Angehörigen und auch bei Mitarbeitern aus stationären Pflegeeinrichtungen nicht erforderlich.
Was  versteht man unter ein Aufnahmescreening?
Damit wir Sie, unsere Mitarbeiter und Mitpatienten, vor MRSA besser schützen können, führen wir bei Aufnahme in unserem Krankenhaus ein sogenanntes „Aufnahmescreening“ durch. Hierbei orientieren wir uns an den vom Robert-Koch-Institut vorgegebenen, möglichen Risikofaktoren, die bspw. ein Patient aufgrund seiner Krankheitsgeschichte mitbringen könnte. Ein Aufnahmescreening setzt sich aus einem kombinierten Nasen-Rachenabstrich zusammen und wird bei Vorliegen folgender Risikofaktoren umgesetzt:
  • Bei Ihnen wurde bereits einmal ein MRSA festgestellt
  • Sie kommen als direkte Verlegung aus einem anderen Krankenhaus/ aus einer Reha- Einrichtung/ aus einem Pflegeheim zu uns
  • Sie waren in den letzten 12 Monaten in stationärer Behandlung
  • Sie hatten in den letzten 6 Monaten Antibiotika erhalten
  • Sie haben chronische Wunden; tragen einen Katheter; sind dialysepflichtig.
  • Führen eine berufliche Tätigkeit in medizinischen Einrichtungen, in Tiermastanlagen oder in der Veterinärmedizin aus.
Wie kann man sich von MRSA befreien (Sanierungsmaßnahme)?
Gesunde Menschen verlieren im häuslichen Umfeld in der Regel ihre Besiedlung von allein. Während oder vor geplanten Krankenhausaufenthalten kann versucht werden, die Besiedlung zu beseitigen. Dafür stehen spezielle sogenannte antiseptisch wirkende Produkte (Nasensalbe, Gurgel- und Seifenlösung) zur Verfügung. Diese Maßnahmen können jedoch oft nur kurzfristig eine MRSA-Besiedlung beseitigen. Die Durchführung einer solchen Maßnahme ist immer eine Einzelfallentscheidung des behandelnden Arztes.
Wie erfolgt eine Sanierungsmaßnahme im häuslichen Bereich?
Hierfür ist es in erster Linie wichtig, die Herstellerangaben, der angewendeten Produkte einzuhalten. Begleitende Maßnahmen begünstigen eine erfolgreiche Sanierungsmaßnahme:
  • Vor und während der Behandlungsmaßnahme täglich neue Zahnbürste benutzen; nach der Behandlung spätestens alle 14 Tage wechseln;
  • Zahnprothesen können wie gehabt über Nacht in herkömmliche Zahnreinigungslösung gelegt werden;
  • benutztes Gefäß täglich mit heißem Wasser ausspülen; Reinigungslösung täglich erneuern
  • benutzte Haarkämme täglich reinigen; eventuell Einmalartikel nutzen
  • Elektrorasierer durch Einwegrasierer ersetzen;
  • Deo-Sprays sollten Deo-Roller vorgezogen werden;
  • Auf „Make-Up“ während der Behandlungsmaßnahme verzichten, nach der Behandlung möglichst neue Pinsel, Bürsten, Pads usw. nutzen;
  • Zur Händewaschung Flüssigseife und KEINE Kernseife/Seifenstücke nutzen;
  • Bettwäsche während der Behandlungsmaßnahme täglich wechseln, in Waschmaschine bei mindestens 60°C waschen (besser kochfeste Wäsche benutzen);
  • Handwaschlappen/ Handtücher täglich wechseln und separat ohne Kontakt zu anderen Textilien vor dem Waschen lagern;
  • möglichst alle Kleidungsstücke täglich wechseln (vor allem die direkt am Körper getragenen Kleidungsstücke); ständig benutze Jacken und Mäntel vor der Behandlung waschen oder in die Reinigung geben;
  • Textilien können in einer haushaltsüblichen Waschmaschine gesondert von anderen Textilien gewaschen werden (möglichst bei Temperaturen von mindestens 60°C); ist dieses aus Materialgründen nicht möglich, so kann handelsübliches Wäschedesinfektionsmittel verwendet werden (erhältlich in gut sortierten Supermärkten/Drogerien);
  • Während der Behandlungsmaßnahme Kontakt zu Nutztieren (Schweine, Geflügel, Rinder) und Begehungen von Stallanlagen nicht praktizieren;
  • Auch den Kontakt zu Haustieren (bspw. Katzen, Hunde, Meerschweinchen usw.) wenn irgend möglich unterlassen, eventuell Haustiere vorrübergehend in gute Obhut geben.
  • Sofern Sie von einem MRSA-Fall in Ihrem Bekanntenkreis wissen, sollte engerer Kontakt zur betreffenden Person während der Behandlungsmaßnahme vermieden werden.
  • Wenn Sie Inhalationsmasken / Beatmungsmasken nutzen müssen, bitte die Maske / das Zusatzmaterial stets nach Herstellerangaben reinigen, wenn nach Herstellerangaben möglich Aufbereitung auch mit Desinfektionsmitteln, oder Reinigungsautomaten nutzen; Einmalprodukte täglich wechseln.
  • Bedenken sie, dass auch Oberflächen in der Wohnung von MRSA-Keimen besiedelt sein können. Eine gründliche Wohnungsreinigung, einschließlich Sanitärbereich vor der Sanierungsmaßnahme und regelmäßig während / nach der Behandlungsmaßnahme, können helfen, das Risiko einer Besiedlung mit MRSA zu reduzieren.
Wie verhalte ich mich im häuslichen Bereich, wenn ich weiterhin MRSA habe?
MRSA stellt im normalen Alltag und im häuslichen Umfeld keine Gefahr dar. Soziale Kontakte (auch Küssen und Schmusen) können wie immer gepflegt werden. Der Besuch von Schwimmbädern, Saunen und Fitnessstudios ist ohne Einschränkung unter Beachtung der üblichen persönlichen Hygiene möglich. Zur Verhinderung einer Übertragung ist die Einhaltung einer konsequenten Händehygiene zu beachten: Händewaschen nach dem Toilettengang, nach Husten, Schnupfen, Niesen, Naseputzen. Ein routinemäßiger Einsatz von Desinfektionsmitteln (Händedesinfektionsmittel, desinfizierende Reiniger) ist im häuslichen Umfeld nicht notwendig! Bei stark abwehrgeschwächten Personen in direkter häuslicher Lebensgemeinschaft oder bei überwiegend medizinischer Betreuung in stationären Pflegeeinrichtungen sind nur im Einzelfall zusätzliche Hygienemaßnahmen erforderlich. Diese werden Ihnen vom behandelnden Arzt u/o dem Gesundheitsamt mitgeteilt.
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