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Krankenhaus
Märkisch-Oderland GmbH
Strausberg
Prötzeler Chaussee 5
15344 Strausberg
Tel. 03341 / 52-0
Terminvergabe:
Tel. 03341 / 52 - 21 500
Wriezen
Sonnenburger Weg 3
16269 Wriezen
Tel. 033456 / 40-0

Klinik für Innere Medizin
Diabetologie

Diabetes bedeutet wörtlich übersetzt „honigsüßer Durchfluss“ und ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen gestört ist. Dadurch erhöht sich der Blutzuckerspiegel. Auf Dauer schädigt das die Gefäße und verschiedene Organe. Folgeschädigungen können gravierend sein. Deshalb sollte die Erkrankung so früh wie möglich erkannt und behandelt werden.

 v.l. Sr. Christina Tscherniewski, Sandra Thiedig, Sr. Daniela Orlikowski, Denis Keßler

Diabetes-Team

Jährlich werden in Deutschland etwa zwei Millionen Diabetiker in Krankenhäusern versorgt. Auch wenn Patienten primär wegen einer Gallen- oder Hüftoperation, wegen Herzbeschwerden oder eines Knochenbruchs in unsere Kliniken kommen, wollen sie sicher sein, dass ihre Grunderkrankung – der Diabetes mellitus - kompetent berücksichtigt wird. Im Krankenhaus Märkisch-Oderland können Patienten sich darauf verlassen, dass der Blutzuckerspiegel regelmäßig überwacht und die Behandlung den durch die akute Erkrankung oder Operation veränderten Stoffwechselverhältnissen angepasst wird. Auch bei einer Narkose berücksichtigen wir die Diabeteserkrankung, und ein Notfallequipment für den Fall der Blutzuckerentgleisung steht bereit. Bereits im prästationären Gespräch werden die Diabetesmedikamente mit dem Narkosearzt und gegebenenfalls mit dem Diabetologen geprüft. Bestimmte Medikamente pausieren während der Dauer der Behandlung. Für unsere interdisziplinäre und intersektorale gute Zusammenarbeit zum Wohle der Diabetiker erhielten wir 2015 den Gesundheitspreis der AOK.

Logo Klinik für Diabetespatienten geeignet

2013 wurde das Krankenhaus MOL das erste Mal von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) mit dem Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet“ ausgezeichnet. Außerdem zertifizierte die DDG 2018 das Krankenhauses MOL auch als „Stationäre Einrichtung für Patienten mit Typ-1 und Typ-2 Diabetes Diabetologisches Zentrum DDG“. Seit 2019 sind wir als „ambulantes und stationäres Fußbehandlungszentrum“ durch die DDG zertifiziert.

Jeder Patient, der mit einer akuten Blutzuckerentgleisung zu uns kommt, wird in unserer Klinik versorgt.
Gut zu wissen: Diabetisches Fuß-Syndrom
Das diabetische Fuß-Syndrom ist mit Abstand eines der schwerwiegendsten Komplikationen des Diabetes mellitus. Dabei kommt es durch die Diabeteserkrankung zu Nerven- und Durchblutungsstörungen und bakteriellen Infektionen, die chronische Wunden oder Wundbrand an den Füßen zur Folge haben können. Wenn Wunden, die dauerhaft vorhanden sind (Ulkus), nicht heilen, muss eine Amputation vorgenommen werden. Der Behandlungsverlauf ist oft schwierig und langwierig und verlangt vom Patienten viel Geduld und Krankheitseinsicht. Die Einbeziehung der Angehörigen zur Lösung von Problemen ist uns ein Anliegen.

Bei sieben Millionen Diabetikern in Deutschland und einer Neuerkrankungsrate von 270.000 Patienten pro Jahr ist das diabetische Fuß-Syndrom von erheblicher Bedeutung, da es ca. eine Million Menschen in Deutschland betrifft. Bis zu 40.000 Amputationen an den Beinen im Jahr zeigen, dass vorbeugende und therapeutische Maßnahmen noch nicht so greifen, wie sich die Diabetologen es sich wünschen. Vielfach kommen die Patienten zu spät zum Arzt, denn bereits kleine Verletzungen können innerhalb kurzer Zeit zu schweren Schäden am Fuß führen.

Seit 2015 findet deshalb jedes Jahr im Februar das Brandenburgische Fuß-Symposium statt – initiiert vom Diabetes-Team des Krankenhauses MOL. Dort treffen sich Ärzte verschiedenster Fachrichtungen, Podologen, orthopädische Schuhtechniker bzw. Orthopädietechniker aus Brandenburg und Berlin, aber auch aus ganz Deutschland, um Erfahrungen auszutauschen. Die Vermeidung von Amputationen und der Funktionserhalt der unteren Extremitäten stehen dabei im Mittelpunkt.

Im Strausberger Krankenhaus gibt es seit 2013 eine Diabetologische Fuß-Sprechstunde und wenn nötig auch in enger Zusammenarbeit mit unseren Chirurgen eine gute stationäre Behandlung von Patienten mit schwerem diabetischem Fuß-Syndrom, wo oft schwere Folgen verhindert werden können.

Gut zu wissen: Schwangerschaftsdiabetes
Eine Schwangerschaft bewirkt viele Veränderungen im Körper der Mutter. Der veränderte Hormonhaushalt kann sich negativ auf den Blutzuckerstoffwechsel auswirken. Diese diabetische Stoffwechselstörung tritt erstmals während der Schwangerschaft auf und verschwindet danach häufig wieder. Durch einen Blutzuckersuchtest kann sie frühzeitig erkannt und auch behandelt werden. Um etwaige Risiken zu minimieren, raten Mediziner zu einer Ernährungsumstellung. Ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung helfen dabei, eine übermäßige Gewichtszunahme zu vermeiden.

Risikogruppen
Frauen, die stark übergewichtig sind oder eine genetische Veranlagung haben, leiden häufiger an Schwangerschaftsdiabetes als andere. Weitere Risikofaktoren sind:

  • Alter über 35 Jahre
  • Schwangerschaftsdiabetes während einer früheren Schwangerschaft
  • Einnahme bestimmter Medikamente (Kortison, blutdrucksenkende Mittel)
  • Rauchen
  • Diabetes in der Familie


Wiederholte Nachweise von Zucker (Glukose) im Urin oder eine vermehrte Fruchtwassermenge können auf einen Schwangerschaftsdiabetes hindeuten. Zu den Vorsorgeuntersuchungen in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche gehört ein Blutzuckertest. Frauen, die zur Risikogruppe gehören, werden schon zum Beginn der Schwangerschaft untersucht.

Risiko fürs Kind
Bei den meisten Frauen verläuft die Schwangerschaft normal und das Baby ist gesund. Dennoch lässt sich statistisch ermitteln, dass Kinder von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes mit einem höheren Geburtsgewicht zur Welt kommen. Das erschwert die Geburt auf natürlichem Wege und ein Kaiserschnitt wird notwendig.

Kinder von betroffenen Müttern neigen zu Problemen mit der Atmung, Unterzuckerung und Neugeborenen-Gelbsucht. Außerdem haben Studien gezeigt, dass diese Kinder häufiger übergewichtig werden und selbst an Diabetes erkranken.

Risiko für die Mutter
Schwangerschaftsdiabestes verursacht oft Bluthochdruck, Harnwegsinfekte wegen des erhöhten Zuckergehalts im Urin, vorzeitige Wehen und ein erhöhtes Geburtsgewicht beim Kind. Auch wenn diese Stoffwechselstörung nach der Geburt wieder verschwindet, entwickelt mehr als die Hälfte der betroffenen Frauen nach einigen Jahren einen Typ-2 Diabetes. Auch Depressionen gehören zu den Folgen, besonders wenn das Kind per Kaiserschnitt zur Welt gekommen ist. Und natürlich steigt das Risiko, bei einer neuerlichen Schwangerschaft wieder an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken.

Betroffene Mütter, die im Krankenhaus MOL entbinden, werden von unserem Diabetes-Team kompetent betreut.

Unsere Schwerpunkte der Diabetologie zusammengefasst
  • Diabetikerbetreuung und -behandlung
  • Standard Blutzuckermessung (BZ-Bestimmung) bei jedem stationären Patienten
  • Auch für die Öffentlichkeit zugängliche Patientenschulung mit Themen wie:
    • Blutzuckermessung
    • Ernährung
    • Hypo-, Hyperglykämie
    • Grundlagendiabetes
    • Insulintherapie
    • Folgeerkrankungen
  • Interdisziplinäre Behandlung des Diabetischen Fuß-Syndroms mit leitliniengerechter Versorgung
Oberarzt
Dr. med.
Arne Boseniuk
Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie
Facharzt

Denis Keßler
Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe
Wriezen
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